Bank und Kreditinstitut: Die Unterschiede

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Bank und Kreditinstitut oftmals synonym für denselben Begriff benutzt. Gemeint ist damit zumeist ein Unternehmen, bei dem Sie ein Konto führen, Geld anlegen oder auch einen Kredit aufnehmen können. Dabei gibt es durchaus einen Unterschied zwischen den einzelnen Begriffen. Der Begriff Kreditinstitut ist im Prinzip ein Oberbegriff für Unterbegriffe Privatbanken, Genossenschaftsbanken und öffentlich rechtliche Banken, welche die drei Säulen des Deutschen Bankensystems darstellen.

Die Privatbanken

Das Spektrum der Privatbanken reicht von den international tätigen Großbanken bis hin zu kleinen Privatbankiers. Großbanken sind in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft organisiert und bieten in der Regel sämtliche Bankdienstleistungen an. Daneben gibt es auch kleinere Privatbanken, die sich beispielsweise speziell auf den Bereich des Investments spezialisiert haben. Zu den deutschen Großbanken zählen die Deutsch Bank, die Postbank, die Commerzbank sowie die Hypo-Vereinsbank. Dabei sind die Großbanken zum Teil untereinander verflechtet. So hat die Deutsche Bank mittlerweile die Postbank übernommen. Die Privatbanken haben sich in Deutschland im Bundesverband deutscher Privatbanken organisiert.
Privatbanken lassen sich noch in weitere Kategorien unterscheiden. So gibt es beispielsweise Filialbanken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank und es gibt reine Direktbanken wie die Ing-DiBa oder die Deutsche Kreditbank (DKB). Direktbanken nutzen zum Vertrieb ihrer Produkte in erster Linie das Internet. So können beispielsweise Darlehen online aufgenommen oder Girokonten direkt über den heimischen PC eröffnet werden. Da auf ein teures Filialsystem verzichtet wird, bieten Direktbanken oftmals die geringeren Kreditzinsen oder bessere Konditionen bei Tagesgeld- oder Festgeldkonten an.

Auch in Hinsicht auf die angebotenen Produkte lassen sich Privatbanken unterscheiden. Unternehmen, welche das gesamte Leistungsspektrum im Bankbereich anbieten, werden auch als Universalbanken bezeichnet. Dazu gibt es spezielle Banken wie beispielsweise die BHW, die ausschließlich Baufinanzierungen im Programm haben. Zudem gibt es Privatbanken, die sich ausschließlich auf die Vergabe eines Bankkredit oder auf die Geldanlage spezialisiert haben.

Die öffentlich-rechtlich Banken

Neben den acht Landesbanken zählen auch die Sparkassen zu den öffentlich-rechtlichen Banken. Die Landesbanken sind im Besitz der jeweiligen Bundesländer und betreuen in den meisten Fällen eher Großkunden. Ausnahmen sind die Landesbank Baden-Württemberg oder auch die Landesbank Berlin, welche auch Produkte für Privatkunden anbieten. Eigentümer der 450 Sparkassen in Deutschland sind Städte und Landkreise. Die Gewinne der Sparkassen sollen in erster Linie dem Gemeinwohl dienen. Sparkassen zählen auch zu den Universalbanken, welche alle Leistungen wie einen Bankenkredit, Geldanlagen oder Girokonten anbieten. Weitere öffentlich-rechtliche Kreditinstitute sind die KFW-Bankengruppe, die in erster Linie staatliche geförderte Finanzierungen anbietet sowie die Landesbausparkassen.

Genossenschaftliche Banken

Im genossenschaftlichen Sektor gibt es unter anderem etwa 1250 Volks- und Raiffeisenbanken sowie 12 Sparda-Banken und 15 PSD-Banken. Dazu gibt es noch einige spezielle Genossenschaftsbanken wie die Deutsche Apotheker- und Ärztebank oder die Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden eG. Die DZ-Bank und WGZ-Bank sind die beiden Zentralbanken im genossenschaftlichen Sektor. Zu deren Aufgaben zählt insbesondere das Auslandsgeschäft sowie die Bereitstellung von Kapitalmarktprodukten und die Betreuung von Großkunden.

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